Lageungenauigkeit nach gdalwarp

Hallo zusammen,

Ich nutze das GDAL-Tool “gdalwarp”, um zuvor in ArcGIS 9 rektifizierte Kartenbilder in EPSG 4326 zu überführen.
Für mich momentan noch unerklärlich ist dabei, dass das Bild nach der Umprojektion eine Lageungenauigkeit nach “unten links” aufweist.

Eine Umprojektion nach EPSG 4326 würde sich natürlich auch in ArcGIS realisieren lassen, was ich allerdings aufgrund eines leicht schlechter lesbaren Kartenbildes im Endergebnis vermeiden möchte. ArcGIS liefert allerdings die korrekte Lage des Bildes in 4326.

Habe mal die beiden jeweils zugehörigen tfw-files (nach ArcGIS-Umprojektion und gdalwarp) verglichen. Hier ist auch der Lageunterschied am unterschiedlichen Mittelpunkt des Kartenbildes erkennbar.

Kann das jemand erklären?

Besten Dank und Gruß
Roette

Hallo!

Die Umprojektion beruht auf recht komplexen Algorithmen, bei denen je nach Implementierung und Verwendung ‘Fehler’ auftreten können. Eigentlich sind das keine Fehler, sondern eben immanente Ungenauigkeiten, die Vorkommen können. Wenn man z.B. in ArcGIS ‘Exportieren’ einer Karte mit worldfile versucht, kann er als Fixpunkte für Projektionen nur die 4 Eckpunkte nehmen, was die Wahl der Algorithmen stark einschränkt (nur lineare Verzerrung möglich) und in der Mitte des Bildes zu großen Ungenauigkeiten führt. Das gleiche dürfte auch für gdalwarp gelten. Was ArcGIS intern macht ist dann noch eine andere Sache, ich hab mich da manchmal auch schon gewundert…
Meine Lösung für solche Probleme ist eigentlich immer die händische Georeferenzierung in ArcGIS mit einer grösseren Anzahl an Stützpunkten, die auch sinnvoll positioniert werden. Oder man macht viele kleine Bilder, dann sollten sich die Verzerrungen auch im Rahmen halten.

Ich hoff, das hat etwas geholfen :wink:

Gruß Uwe